Deutsch als Zweitsprache (DaZ) am Seminar Weingarten
Die DaZ-Zusatzausbildung bietet eine fachliche und didaktische Perspektive, die in der Hochschule oft vernachlässigt wird, an den Schulen – insbesondere angesichts zurückliegender und künftiger Migrationsprozesse – jedoch eine große Bedeutung erlangt hat. Auch an Gymnasien sind Willkommensklassen und Vorbereitungsklassen sowie Sprach- und Integrationskurse eingerichtet, die Kindern und Jugendlichen mit anderer Muttersprache als Deutsch eine zügige Teilnahme am Regelunterricht ermöglichen möchten. Eine Zusatzausbildung in Deutsch als Zweitsprache bereitet auf diese anspruchsvolle und interessante Form des Sprachunterrichts vor und eröffnet zudem zahlreiche berufliche Perspektiven in Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung im In- und Ausland.
Die DaZ-Zusatzausbildung am Seminar Weingarten hat das Ziel, die angehenden Lehrkräfte in der Reflexion der deutschen Sprache, in Didaktik und Methodik des Fremdsprachenunterrichts sowie im Umgang mit inter-/transkulturellen Fragestellungen zu qualifizieren. Die Referendar*innen sollen die sprachlichen Fähigkeiten der Schüler*innen so fördern können, dass diese ihre Handlungsmöglichkeiten erweitern, den verschiedenen Anforderungen inner- und außerhalb des Unterrichts gerecht werden und am sozialen und beruflichen Leben in Deutschland teilhaben können. Hierfür muss die DaZ-Lehrkraft kulturelle Offenheit und Toleranz, sprachliche Sensibilität sowie Empathie gegenüber kulturellen Prägungen zeigen. Gleichzeitig fungiert die DaZ-Lehrkraft als sprachliches Vorbild und muss daher kompetent in der Verwendung der Zielsprache Deutsch sein.
Inhalte der DaZ-Zusatzausbildung
- Zweitspracherwerb
- Diagnostik und Übergang in die Regelklasse
- Förderung und Wertevermittlung
- Unterrichtsplanung und Reflexion
- Lernspiele und spielerische Übungen
- Grammatik
- Hören und Sprechen
- Schreiben
- Lesen und Wortschatz
- Interkulturelle Kompetenz
- Praxiserkundungsprojekt
- Lehrwerkanalyse
Die DaZ-Zusatzausbildung umfasst fachdidaktische Veranstaltungen im Umfang von 30 Stunden, die im ersten Halbjahr des Referendariats besucht werden. Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss der Zusatzausbildung sind des Weiteren zwei Hospitationen in unterschiedlichen DaZ-Settings, die an einer Schule, einer Volkshochschule oder an privaten Instituten absolviert und mithilfe des Praxiserkundungsbogens reflektiert werden, sowie das Bestehen des fachdidaktischen Kolloquiums im November (Dauer 20 min.).
Teilnahmeberechtigt sind Referendar*innen mit dem Schulfach Deutsch bzw. einer modernen Fremdsprache. Wer die DaZ-Zusatzausbildung belegt, kann nicht die Zusatzausbildung „Bilingualer Unterricht“ absolvieren.